Focusing ist eine körperorientiertes Verfahren auf psychologischer Grundlage. Es ist eine Technik der Humanistischen Psychotherapie, die vom Psychotherapeuten Eugene Gendlin, einem Schüler Carl Rogers in den frühen 60er Jahren entwickelt wurde. Es ist eine erlebenszentrierte Methode des achtsamen Hineinspürens in den Körper, um unterschwelliges und unbewusstes Erleben zugänglich zu machen und in Worte zu fassen.
Im Focusing geht man davon aus, dass die Bedeutung einer Situation sich zuerst im Körper repräsentiert und erst danach Teile davon bewusst zugänglich werden. Daher haben Körper und Körpererleben im Focusing eine zentrale Bedeutung. Die wesentliche Intervention ist die Einladung des Klienten zur Achtsamkeit für das körperliche Erleben und das allmähliche, differenzierte Symbolisieren desselben in Form von Worten, Bildern, Gesten oder Ähnlichem.
Der Focusing-Prozeß ermöglicht durch die Förderung des Dialogs zwischen den Körpergefühlen und den dazugehörenden Gedanken oder Problembereichen die volle Bedeutung eines Problemes ganzheitlich zu erfassen. Mit Hilfe der “Weisheit des Körpers” können neue Möglichkeiten und Antworten gefunden werden.